Jeden Monat gibt es andere Dinge, die wir in unserem Garten erledigen können, so dass wir das ganze Jahr über viel Freude an unserem Garten und und seinen Erzeugnissen haben.
Hier haben wir einiges zusammentragen, was das Jahr über im Garten wichtig ist.
Viel Spaß beim Stöbern und Umsetzen 🙂
Der Kleingarten im Januar
An frostfreien Tagen ernten wir Feldsalat, Grünkohl, Rosenkohl und Spinat. Falls wir den Porree noch nicht abgeerntet haben machen wir das jetzt und verbringen diesen in unser Lager. Eingelagertes Obst und Gemüse überprüfen wir und sortieren kranke Früchte aus.
Bei kaltem Frost, wenn wir nichts im Garten verrichten können machen wir unsere Gartenplanung für das Jahr, bestimmen unsere Fruchtfolge und legen Mischkulturen fest, überprüfen unseren Samenvorrat und tauschen, kaufen oder bestellen gegebenenfalls Samen. Kaltkeimer wie z.B. Christrosen, Veilchen, Frauenmantel, Eisenhut, Tränendes Herz, die nur bei einem Kältereiz keimen, säen wir jetzt in Schalen aus, die wir dünn mit Sand übersieben.
Wir stellen unseren Plagegeistern wie Schnecken im Gewächshaus und Wühlmäusen im Garten jetzt Fallen auf. Nur jetzt wenn die Wühlmäuse Hunger haben gehen sie uns in die Falle und fressen unsere Köder.
Offene, feuchte und morsche Bretter legen wir als Schneckenfallen im Gewächshaus aus. Die Unterseiten der Bretter, an denen sich die Schnecken zahlreich einfinden sammeln wir kontinuierlich ab. Außerdem überprüfen wir unseren Kaninchenzaun auf mögliche Schlupflöcher und verschließen diese.
Wir schützen die Stämme unserer Obstbäume vor Frostrissen durch einen schützenden Anstrich. Bereits entstandene Wunden verschließen wir mit einem Wundbalsam. Falls nötig nehmen wir an den Obstbäumen unseren Winterschnitt vor. Außerdem kontrollieren wir die Leimringe.
An den Tagen welche über dem Gefrierpunkt liegen lüften wir das Gewächshaus und wässern die Pflanzen an den Wurzeln. Wir säubern die Scheiben und entfernen eventuelle Schneereste.
Kübelplanzen welche wir an einem geschützten Ort überwintern lassen überprüfen wir auf Schädlinge. Abgestorbene Pflanzenteile entfernen wir.
Wir machen unsere Geräteschuppen „startklar“. Wir reinigen unsere Gartengeräte und Maschinen gründlich. Alle Metallteile ölen wir gegen Rost mit Leinöl gründlich ein. Wir überprüfen unsere Laube und sehen nach ob irgendwo Wasser eindringt. Schäden beheben wir sofort.
Der Kleingarten im Februar
Jetzt ernten wir, bevor es wärmer wird, die letzten Wintergemüse wie Feldsalat, Radiccio, Rosenkohl und Grünkohl ab, oder lassen diese in die Blüte schießen um dann deren Samen zu gewinnen. Danach bereiten wir dann nach den Frösten den Boden für unsere Gemüsebeete vor. Dazu räumen wir die Reste der Mulchschicht zum Kompostieren ab. Schwere Böden reißen wir mit dem Sauzahn auf. Allen anderen Böden reicht es aus bloß durchgeharkt zu werden.
Dort wo Kalkmangel herrscht (Bodenprobe mit einem Kalktest) bringen wir Kalk, kalkhaltige Dünger wie Thomasmehl oder Steinmehl aus. Danach verteilen wir Kompost und organische Vorratsdünger, wie z.B. Hornspäne gleichmäßig auf unseren Beeten und Baumscheiben, welche sich dann nach und nach mit der Zeit im Boden auflösen.
Wir bereiten Anzucht- und Pikiererde für unsere Aussaaten her. Hierzu mischen wir 1 Teil gut ausgereiften Kompost mit einem Teil Sand und 3 Teilen Gartenerde vom Maulwurfshügel. Etwas Gesteinsmehl, dass wir hinzugeben, hat eine desinfizierende Wirkung gegen pilzliche Krankheitserreger. Damit befüllen wir unsere Saatkästen , bzw. Mini-Gewächshäuser aus Kunststoff. Anschließend stellen wir diese an einem hellen frostfreien Fensterplatz (Wintergarten/Gewächshaus) auf.
Die Samen säen wir dünn auf der feinkrumeligen Anzuchterde aus und drücken diese anschließend fest. In die Erde gesteckte beschriftete Schildchen lassen uns die ausgesäten Sorten nicht vergessen. Alle „Frühen Sorten“ des Blumenkohl, Kohlrabi, Weißkohl, Auberginen, Paprika und Sellerie, sowie Frühlingskräuter , Radieschen und Freilandsalate kommen für uns in Frage. Auf warmen Fensterbänken ziehen wir Sommerblumen vor, die eine lange Vorkultur benötigen. Das sind z.B.: Astern, Zinien, Löwenmäulchen, Trompetenzungen, Kapuzienerkresse und Tabak.
Unsere erste Aussaat ab Mitte/Ende Februar ins Freiland ist der Spinat einer frühen Sorte. Auch dicke Bohnen (Puffbohnen) sollten möglichst früh ausgesät werden, da diese im Anfangsstadium wärmeempfindlich sind und spätere Aussaaten zum verlausen neigen. Wir legen je 3 Bohnen in einem Horst von 15-20 cm Abstand in der Reihe aus. Bohnen und Spinat bilden eine gute Mischkultur in abwechselnden Reihen auf einem Beet.
Wir besprühen die Obstbäume und vorbereiteten Beete an windstillen, regenfreien Tagen mit einer 2:1 Mischung aus Schachtelhalm- und Rainfarntee gegen allerlei überwinternde Schädlinge. Risse der Rinde verschließen wir mit einem Wundmittel.
Unsere Brombeer-Ranken lichten wir, sobald die stärksten Winterfröste vorüber sind aus. Von jedem Strauch lassen wir 4-6 starke Ruten stehen und binden diese fächerartig am Spalier auf. Ebenso verfahren wir mit der Japanischen Weinbeere und der Tayberry.
Der Kleingarten im März
Falls wir nicht schon im Februar unseren Pflanzenplan des Jahres erstellt haben holen wir dies nun nach und orientieren uns hierzu auch an unserem Saisonkalender. Falls wir die Beete im Februar noch nicht mit Schachtelhalm-Tee besprüht haben holen wir dies nun bis zur Aussaat nach. Aussäen tun wir, wenn, die Erde oberflächig abgetrocknet ist und milde klimatische Verhältnisse herrschen. Um den Vögeln den Appetit an unseren Aussaaten zu verderben baden wird die Samen vor der Aussaat zwei Stunden in ausgekühltem Wermut-Tee. Grundsätzlich säen wir alle Saaten dünn aus. Um eine gute gleichmäßige Verteilung auch kleiner Samen zu erreichen mischen wir die Samen mit fein gesiebtem Sand um die Samen beim ausstreuen gleichmäßiger verteilen zu können. Wir bedecken das Saatkorn i.d.R. ebenso dick mit Erde wie das Saatkorn selbst dick ist. Abschließend schützen wir unsere ersten Aussaaten ins Freiland vor kalten Winden durch ausgelegtes Reisig oder decken die Beete am Besten mit einem wärmenden Bodenflies ab.
Unsere Obstgehölze düngen wir jetzt in einem abwechselnden zweijährigen Zyklus. Im ersten Jahr bringen wir Hornspäne, Guano und Steinmehl gemäß der jeweiligen Mengenangabe pro m²-Fläche der Verpackungsangabe aus. Im zweiten Jahr bringen wir eine Düngung aus vollständig ausgereiftem Kompost, Hornspänen und Holzasche aus. Gröbere Teile unserer gesammelten Holzasche vom Grill eignen sich besonders auf Grund des Gehaltes an phosphorsaurem Kalk zur Verbesserung des Bodens für Steinobst.
Jungbäume werden allerdings niemals gedüngt, da dies nur übermäßigen Austrieb mit anschließender Saftstockung zur Folge hat, weil der Jungbaum die Nährstoffe noch nicht verarbeiten kann. Wer Jungbäume düngt verhindert ihre nachhaltige Fruchtbarkeit und bewirkt das diese niemals aus dem Anfangsstadium heraus kommen.
Grundsätzlich unterziehen wir die Baumscheiben keinesfalls einer starken Bodenbearbeitung um die hochliegenden Saugwurzeln der Obstgehölze nicht zu verletzen. Ideal sind daher Baumscheiben mit dauerhaften Unterkulturen mit z.B. Waldmeister, Wilderdbeeren, Gundermann, Heilziest, Salbeigamander, Weinraute o.ä., die praktisch keiner Pflege bedürfen. Eine andere Möglichkeit der Bodenbedeckung, die zusätzlich eine schädlingsabwehrende Wirkung entfaltet ist eine Mischkultur aus Kapuzienerkresse, Tagetes und Ringelblume (Tipp: Samen jetzt im Gewächshaus aussäen und vorziehen!). Wer den Boden verbessern möchte bringt eine Grünsaat aus. Für das Frühjahr und den Sommer sind das Lupinen, Serradella, Sommerwicke und Senf. Für den Spätsommer bis Herbst sind das Winterwicke und Winterraps.
Ins Gewächshaus können wir jetzt nach dem Kohl nun auch Kohlrabi, Tomaten, Kopf-, Pflück- und Schnittsalat aussäen. An milden Tagen lüften wir das Gewächshaus damit die Pflanzen abgehärtet werden. Dies ist besonders bei allen Pflanzen wichtig, die ins Freiland gepflanzt werden sollen.
Der Kleingarten im April
Jetzt setzen wir unsere im März begonnenen Mischkulturen fort. Hierzu vereinzeln wir den von der ersten Aussaat zu dicht stehenden Porree, säen in die Zwischenreihe Möhren aus und stecken in den Außenreihen Zwiebeln dazu. Auf diese Weise halten wir die Lauchmotte, die Zwiebelfliege im Mai und die Möhrenfliege im Juni von dieser Pflanzengemeinschaft fern. Bei der Aussaat von Möhren achten wir besonders auf eine feinkrümelige Bodenstruktur, damit die feinen Samen gut anwachsen. Dieses so bepflanzte Beet verlangt einen sonnigen und luftigen Standort und keine frische Düngung!
In jeweils dreiwöchigen Abständen beginnen wir nun bis Mitte Juni mit Folgesaaten der Rote Bete um immer junge und unverholzte Pflanzen regelmäßig ernten zu können.
Eine Mischkultur aus Zwiebel, Kohlrabi und Rote Beete fördern sich gegenseitig in ihrem Wachstum. Zwischen den einzelnen Rote-Bete-Pflanzen lassen wir ausreichend Platz um im Mai Bohnenkraut dort hin zu pflanzen.
Erbsen säen wir am besten an einer ca. 50cm hohen Rankhilfe aus. Zum Schutz vor Vögeln decken wir die Saat ab. Zuckererbsen können im Gegensatz zu Pal- oder Markerbsen mit ihren Schoten verzehrt werden und sind im Allgemeinen auch unproblematischer. Estragon den wir jetzt zu Erbsen und später zu Gurken säen, bzw. pflanzen fördert deren Aroma und Wachstum.
Am Ende diesen Monats schließen wir die Aussaat der Kohlarten mit den späten Sorten ab. Dies gilt ganz besonders für den Rosenkohl, da er sonst nicht seine nötige Größe entwickeln würde um Röschen zu bilden. Den Boden bereiten wir vor der Saat mit Kompost und Hornspänen auf.
Wer Kürbis-Gewächse (Kürbis, Gurken, Zucchini, u.a.) vorziehen mag kann jetzt jeweils 2 Kerne pro Topf auslegen, unter Glas (Fensterbank) vorziehen und die Sämlinge dann Mitte Mai auspflanzen.
Alle vorgezogenen Sämlinge beginnen wir nun diesen Monat nach und nach auszupflanzen. Vor dem Setzen kneifen wir die Wurzelspitze ab, so dass die Pflanzen daraufhin viele kleine Seitenwurzeln bildet. Vor dem Einpflanzen tauchen wir die Wurzeln in einen Lehm-Schachtelhalmtee-Brei um die Pflanzen vor Pilz- und Bakterienkrankheiten zu schützen und zu stärken. Abschließend gießen wir unsere Setzlinge gut an. Kohlpflanzen schützen wir zusätzlich durch das Einbringen von Algenkalk oder Basaltmehl ins Pflanzloch und mit einem „Kohlkragen“. Dies schützt unsere Kohlpflanzen davor das die Maden der Kohlfliege und des Kohlgallenrüßlers die Wurzeln nicht besiedeln können. Gute Nachbarn des Kohls sind Tomaten. Diese schützen den Kohl vor dem Kohlweißling. Weitere gute Partner für eine Mischkultur sind Buschbohnen und Kartoffeln, die wir nun ab der ersten Aprilwoche in die Erde legen können. Die Nachbarschaft von Pfefferminze wirkt sich bei der Kartoffel positiv auf deren Geschmack aus.
Übrigens: Wer Setzlinge nicht parallel in Reihen setzt, sondern zueinander versetzt pflanzt kann den Abstand der Reihen verringern und auf diese Weise Platz im Beet gewinnen.
Ab jetzt beginnen wir damit regelmäßig unseren vorgezogenen Salat ins Freie , am besten zu Rettich und Radieschen, zu pflanzen. Rettich und Radieschen erhalten durch die Mischkultur mit Salat Schutz gegen Erdflöhe und durch Kresse einen verbesserten Geschmack. Wir gießen unsere Salate und Blattgemüse regelmäßig mit Brennesseljauche. Die Pflanzen reagieren auf diesen Guss mit stärkerem und vollerem Wuchs.
Fenchel säen, bzw. pflanzen wir zu Salat, Gurken und Roter Bete da dieser deren Geschmack intensiviert. Weitere ausführliche Hinweise zu positiven Nachbarschaften und Mischkulturen ist in unserer Rubrik Gemüse zu finden.
Alle einjährigen Blumen beginnen wir nun je nach Witterung dünn aus zu säen. Ganz besonders liegt uns die Ringelblume und die kleinblütige Tagetes am Herzen. Tagetes nuifolia säen wir gerne zu Möhren, Kartoffeln und Erdbeeren um die Fadenwürmer (Nematoden) aus diesen Beeten zu vertreiben.
Der Kleingarten im Mai
Jetzt wenn die abgelagerten Grün-Abfälle und der unvollständig verrottete Kompost des Vorjahres eine ebenso große Menge wie die frischen Grün-Abfälle erreicht haben ist der geeignete Zeitpunkt gekommen den ersten Schnellkompost-Haufen des Jahres anzulegen. In nur 4-6 Wochen erhalten wir so einen lockeren hochwertigen Humus zum düngen unserer Baumscheiben und Beerensträucher. Übrigens: in unserer Rubrik Boden haben wir vielseitige Informationen zu diesem Thema zusammen getragen. Diese geben uns die Möglichkeit unsere Boden-Strategie einmal ausführlich zu überdenken und zu verbessern.
Übrigens: Verbrauchte Blumenerde aus Balkonkästen, Kübeln, Pikierschalen, u.s.w. kann zur Bodenverbesserung der Gemüsebeete und Baumscheiben ausgebracht werden.
Bei Obstbäumen, die keine „Unterpflanzungen“ haben, bringen wir auf der nackten Baumscheibe Gründüngung aus. Ideal ist eine Saat aus Lupinen, Sommerwicken, Perserklee oder Alexandrinerklee. Hierdurch fördern und erneuern wir die Fruchtbarkeit des Bodens und locken mit den Blüten Insekten an.
Monatserdbeeren und öftertragende Erdbeersorten pflanzen wir noch bis zu den Eisheiligen aus. Ende Mai mulchen wir das Erdbeerbeet mit Stroh um die Früchte trocken und sauber zu halten und um diese vor Schnecken zu schützen. Die reich blühenden Pflanzen markieren wir uns als „Mutterpflanzen“ von denen wir dann im Sommer die „Kinder“ in Pflanztöpfchen absenken um für das nächste Jahr wieder reichtragende Jungpflanzen setzen zu können.
Die Kletterpflanzen lichten wir nach Bedarf aus und leiten die neuen Triebe durch festbinden an die Rankhilfe. Efeu und Knöterich schneiden wir zurück. Falls es gewünscht ist versetzen wir Azaleen und Rhododendren jetzt wenn diese in voller Blüte stehen. Zur eventuellen Neupflanzung verwenden wir nur die jetzt blühende Containerware.
Wer einen Rasen oder eine Blumenwiese anlegen oder ausbessern möchte findet jetzt die beste Gelegenheit dazu. Frisch gesäte Flächen halten wir stets so lange feucht bis das junge Grün mindestens 30 mm gleichmäßig hoch ausgetrieben ist.
Über diesen Monat verteilt können wir nun Freilandgurken, Möhren, Kürbis, Erbsen, Zuckererbsen, Mangold, Melde, Petersilie, Kohl, Kohlrabi, Brokkoli, Chicorée, Rote Beete, Porree, Sellerie und Bohnen u.a. auch direkt ins Freiland aussäen (Siehe Mischkulturen).
Zuckermais und Artischocken reservieren wir einen warmen windgeschützen Ort. Steckzwiebeln und Schalotten stecken wir nun auch. Außer Pflücksalat können wir nun ebenfalls Eissalat und Bindesalat säen, bzw. pflanzen. Rotbraune Salatsorten erweisen sich als besonders hitzebeständige Sommersalate.
Während wir ab Ende Mai die ersten „Dicken Bohnen“ ernten können, legen wir die wärmebedürftigen Buschbohnen nach den Eisheiligen mit jeweils 6 Bohnen in Horsten aus. Ideale Partner für eine Mischkultur ist der Sellerie. Frühe Stangenbohnen können wir jetzt auch schon auslegen, oder wir warten besser bis in den Juni damit, da Stangenbohnen kälteempfindlicher sind als die anderen Bohnensorten. Die Bohnen legen wir in 3-5 cm tiefe, kreisförmige Rillen um die Bohnenstangen, die wir vorher mindestens ca. 40 cm tief in den Boden gesteckt haben.
Gute Nachbarn sind die Gurken, denn sie fühlen sich im Windschutz der Stangenbohnen ganz besonders wohl. Eine Reihe Buschbohnen zwischen den Starkzehrern hilft bei der Nährstoffversorgung. Außerdem verlangen Gurken nach warmen Erdreich, deshalb reichern wir die Plätze der Gurken gut mit Kompost, Hornspänen und Guano-Dünger an, bevor wir sie dorthin auspflanzen. In der Frucht, bzw. Kulturfolge ist ein abgeerntetes Leguminosenbeet der ideale Standort.
Gurken gedeihen an einem Spalier aus Maschendraht besser. Durch diese Rankhilfe, die wir jetzt erstellen, wird mehr Licht und Luft an die Gurkenranken gelangen, wodurch die Pflanzen mehr blühen, besser fruchten und gesünder sind.
Wer Kürbis-Gewächse (Kürbis, Gurken, Zucchini, u.a.) vorgezogen hat kann diese jetzt ab Mitte Mai auspflanzen. Wer Gemüsepflanzen aus dem Handel hinzukauft hat bis zur Monatsmitte Zeit. Später wird das Angebot spärlich und die stärksten Pflanzen sind bereits ausverkauft.
Auch die Tomaten pflanzen wir frühestens nach den Eisheiligen aus. Ein sonniger, windgeschützter Platz vor einer zur Sonne gerichteten Wand ist idealer Standort. Die Mischkultur mit Pfefferminze und Petersilie fördert das Aroma der Tomaten. Wenn wir die Petersilie flächig zu Füßen der Tomatenpflanzen säen, wird dadurch der Boden länger feucht gehalten. Petersilie liebt es zudem im Halbschatten zu stehen. Das Pfanzloch reichern wir für die Tomaten, wie bei den Bohnen mit Kompost, Hornspänen und einem Guano-Dünger an. Den Abstand der Tomatenpflanzen bemessen wir je nach Sorte mit 60-80 cm. Neben das Pflanzloch rammen wir jeweils einen Wellenstab. Etwas schräg zum Wellenstab pflanzen wir die Tomaten bis zum untersten Blattansatz tief ein. So bilden sich am Stiel noch zusätzlich Wurzeln, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme begünstigt. Neben dem Pflanzloch und gegenüber dem Wellenstab stellen wir kleine Tontöpfe ebenerdig tief ins Beet. Diese erleichtern uns das Gießen, leiten das Wasser zu den Wurzeln und schwemmen die Erde nicht weg. Später versorgen wir die stickstoffhungrigen Tomaten während ihres Wachstums regelmäßig mit stark verdünnter, gut verrotteter Brennesseljauche. Eine optimale Wasserversorgung bietet uns zusätzlich ein Tropfschlauch den wir entlang der Wurzeln zwischen den Wellenstangen über den Boden verlegen. Abschließend errichten wir das „Tomatenhaus“ über unsere Pflanzen um diese vor Regen zu schützen.
Stauden, insbesondere die Herbstblüher (Astern, Chrysanthemen) und die sommerblühenden Zwiebelblumen (Gladiolen, Montbretien, Freesien, Lilien, Iris) können wir den ganzen Monat über pflanzen. Damit die Dahlien nicht den Schnecken zum Opfer fallen ziehen wir diese in Töpfen vor und setzen diese nach den Eisheiligen aus.
Ebenfalls können wir den ganzen Monat über alle einjährigen und zweijährigen Blumen aussäen. Die vorgezogenen Blumen (Astern, Levkojen, Zinnien, Löwenmäulchen u.a.) pflanzen wir in den beiden letzten Maiwochen aus.
Grünkohl und Rosenkohl, den wir im Juni auspflanzen möchten säen wir jetzt unter Glas aus. Melonen, Auberginen und Paprika pflanzen wir jetzt ins Gewächshaus. Mit Beginn diesen Monats haben wir die Luftfeuchte in unserem Gewächshaus zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen. Hohe Luftfeuchtigkeit mögen Kürbisgewächse (Gurken, Melonen, Zucchini, u.s.w.). Mittlere Luftfeuchtigkeit mögen Nachtschattengewächse (Tomaten, Paprika, Auberginen).
Ab Ende Mai kann die Sonnenbestrahlung das Gewächshaus schon überhitzen! Deshalb beginnen wir nun neben einer ausreichenden Belüftung auch für eine Schattierung zu sorgen. Ein alt hergebrachter Trick sein Gewächshaus im Sommer zu beschatten ist es einen Weinstock Außen zu pflanzen und einen Haupt- oder Nebentrieb durch eine Öffnung nach Innen zu führen. Der Nebeneffekt sind ein sicherer und früher Ertrag von besonders süßen Trauben, die sich bei hohen Temperaturen und mit viel Licht gebildet haben.
Beim Gartenteich ist es jetzt an der Zeit den Teichfilter auf seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und die Filtermatten nur in kaltem Wasser von gröberen Partikeln zu reinigen. Diese Reinigung vollziehen wir niemals „porentief“ oder mit heißem Wasser um die in der Filtermatte lebenden Mikroben am Leben zu erhalten, da sie für das ökologische Gleichgewicht unseres Teiches unerläßlich sind. Falls sich die ersten Fadenalgen gebildet haben fischen wir diese ab und verbringen diese als idealen Dünger auf unsere Gemüsebeete. Bei neu angelegten Teichen, bei denen wir bis jetzt alles richtig gemacht haben, können wir nun im 2. Jahr Moderlieschen, Teichmuscheln und Bitterlinge einsetzen. Diese Fische ernähren sich hauptsächlich von Algen und Kleinstlebewesen. Mücken und Mückenlarven stellen ihre größtmögliche Beute dar. Unsere Amphibien werden durch sie nicht gefährdet. Andere Fischarten sind für den Besatz in unseren Teichen nicht geeignet, da diese entweder die Pflanzen oder Amphibien schädigen und/oder ein Biotop unmöglich machen.
Wer viel arbeitet muß auch mal Pause machen. Was gibt es schöneres als einen der ersten warmen Tage des Jahres im Liegestuhl zu relaxen und sich von den wärmenden Strahlen der Maisonne bescheinen zu lassen? Maibowle trinken! Es ist schon der eine oder andere Gartenfreund/-in dabei entdeckt worden, als er/sie beides tat.
Der Kleingarten im Juni
Reif für die Küche sind diesen Monat Salate, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Wirsing, früher Blumenkohl, Spitzkohl, Malarbarspinat, Mangold, Melde, Möhren, Stielmus, Spinat, Zucker- und Spargelerbsen, sowie Dicke Bohnen. Die Erntezeit für Spargel und Rhabarber endet traditionell am Johannistag (24. Juni).
Mit dem Sommerbeginn am 21. Juni können wir nun schon viele Heil- und Küchenkräuter vormittags, wenn der Tau abgetrocknet ist, schneiden, anschließend in der Küche verwenden, einfrieren oder trocknen. Grundsätzlich ernten wir die Kräuter bei denen wir die Blätter nutzen vor der Blüte, da deren Wirkstoffe dann noch hauptsächlich in den Blättern vorhanden sind. Dies sind zum einfrieren u.a.: Dill, Pimpinelle, Zitronenmelisse, Borretsch, Liebstöckel, Kresse, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Estragon, Kerbel und das einjährige Bohnenkraut. Diese Kräuter hacken wir und frieren diese zusammen mit Zitronenwasser in Eiswürfelbereiter ein, damit uns diese dann auch zur Verfügung stehen wenn keine frischen Kräuter mehr verfügbar sind.
Kräuter zum trocknen sind u.a.: Thymian, Weinraute, Beifuß, Wermut, Salbei, Lorbeer, Pfefferminze und mehrjähriges Bohnenkraut. Zum trocknen hängen wir die gebündelten Kräuter kopfüber an einen luftigen, trockenen Platz. Blätter, Blüten und kleinere Kräuter trocknen wir auf einem Leinentuch (alternativ auf Küchenpapier). Die anderen Kräuter wie z.B.: Rosmarin, Lavendel, Kamille, Majoran, Oregano und Ringelblume können in Blüte stehen wenn wir diese ernten. Die getrockneten Kräuter bewahren wir im Dunkeln in Gläsern mit verschraubbarem Verschluß auf. Mit ihren Blütenzweigen lassen sich ganz dekorative Kräuteressige und Öle zubereiten.
Alle Spätgemüsesorten (Wirsing, Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Grünkohl, Brokkoli und Blumenkohl) pflanzen wir spätestens jetzt im Abstand von 40 bis 60 cm bis Ende Juni aus, damit den Pflanzen ihre notwendige Kulturzeit zum heranreifen geboten ist. Ideal ist ein abgeerntetes Leguminosenbeet oder entsprechendes Beet mit vorheriger Gründüngung. Aber auch Plätze nach Erbsen, Dicken Bohnen und Frühkartoffeln sind bestens geeignet. Platzieren wir den Kohl in der Nähe zu Tomaten, Sellerie und Salaten meidet ihn der Kohlweißling.
Auf leer gewordene Stellen pflanzen wir nun u.a. Kohlrabi, Knollenfenchel, Salate als Folgefrucht. Herbst- und Wintersalate (Radiccio, Zuckerhut, Endivien), sowie Rote Bete und Radieschen säen wir auch direkt aus. Als gute Nachbarn pflanzen wir in ihre Nähe unser vorgezogenes Bohnenkraut. Durch eine Mischkultur von Winterrettich mit Buschbohnen halten wir in einem solchem Beet Erdflöhe fern.
Grundsätzlich unternehmen wir diesen Monat alles um unsere Pflanzen zu schützen, in ihrem Wachstum zu fördern und zu stärken. Wir hacken, jäten und wässern unsere Pflanzen immer dann wenn es nötig ist oder die Witterung dies verlangt. Vor allem müssen Möhren, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Rote Bete und Zwiebeln längs beider Seiten der Reihen gehackt werden. Zu dicht stehende Pflanzen verziehen wir. Nur bei den Gurken unterlassen wir das hacken, da deren Oberflächenwurzeln sonst unweigerlich geschädigt würden und die Folge abfallende und bitter schmeckende Früchte wären. Nach erscheinen der ersten fünf Blätter entspitzen wir die Gurken, wodurch diese sich besser verzweigen und mehr weibliche Blüten ausbilden.
Regelmäßig bringen wir Spritzbrühen und Düngejauchen aus, häufeln an und mulchen.
Das Anhäufeln über den Wurzelhals ist wichtig, weil die Pflanze so zusätzliche Wurzeln ausbildet und dadurch mehr Wasser- und Nährstoffe aufnehmen kann um kräftiger und gesünder zu wachsen. Bohnen, Gurken, Kürbisse, Tomaten häufeln wir bis zum ersten Blattansatz an. Porree bildet auf diese Weise schöne lange Hälse. Kartoffeln furchen wir zwischen den Reihen ca. 20 cm tief, so das die Pflanzen bis ca. 20 cm Höhe angehäufelt sind. Gießen tun wir die Kartoffeln bloß über die Furchen, da die Blätter, wie die der Tomaten, keine Feuchtigkeit mögen. Gesteinsmehl stäuben wir auf die Blätter der Kartoffeln um der Krautfäule vorzubeugen und auf die Blätter der Tomaten um der Braunfäule vorzubeugen. Das Anhäufeln der Kohlpflanzen über den ersten Blattquirl schützt diese zusätzlich vor der Kohlfliege und der Drehherzmücke, da diese ihre Eier so nicht mehr in die Stiele der jungen Herzblätter legen können. Sind stets die Wurzelhälse der Möhren mit Erde behäufelt, kann die Möhrenfliege ihre Eier nicht ablegen. Durch einen Zwiebelschalen-Aufguss unterstützen wir die Möhren zusätzlich.
Den Starkzehrern: Tomaten, Gurken, Kürbis und Zucchini geben wir an Fruchttagen regelmäßig eine Düngung mit Brennesseljauche. Ausführliche Hinweise zur Herstellung, Zubereitung und Verwendung von Pflanzenjauchen, -Brühen und -Extrakten sind hier zu finden.
Unser Obst schützen wir gegen Schorf- und Pilzkrankheiten mit einer zweiten Nachspritzung. Wir verstreichen Raupenleim oder legen neue Raupenleimringe an. Alles Fallobst lesen wir immer wieder auf und verbringen es aus unseren Gärten (Entsorgung über den Hausmüll), da sich die darin enthaltenen Schädlinge sonst entwickeln und ausbreiten. Wenn der Obstbaum bei seinem natürlichen Junifall sich nicht entsprechend ausdünnt pflücken wir die schlechter entwickelten Früchte ab. Zusätzlich achten wir darauf, dass das Verhältnis von Fruchtbehang und Blattmasse stimmt. Zuerst werden die Frühäpfel, dann die späteren Sorten ausgedünnt. Wir beginnen, wenn die Früchte walnussgroß sind. Der optimale Abstand von Frucht zu Frucht beträgt 20 cm. Dies entspricht dem Abstand vom gespreitzten Daumen zum ausgestreckten Zeigefinger.
Jungbäume die noch nicht ausgeschlagen haben dürfen keine Früchte tragen. Diesen Jungbäumen entfernen wir jeglichen Fruchtansatz und geben ihnen im ersten Jahr ihren sommerlichen Erziehungsschnitt.
Von Ende Juni bis in den Juli hinein gewinnen wir neue Erdbeer-Setzlinge von den im Mai als reichblühend markierten Pflanzen, die nun auch viele Früchte hervorgebracht hatten und von kräftigem und gesundem Wuchs sind. Hierzu wählen wir die vier kräftigsten Ausläufer aus. Das Blattbüschel jeder Ranke, dass der Mutterpflanze am nächsten steht senken wir in zuvor mit Gartenerde befüllte und eingegrabene Pflanztöpfchen. Den Ausläufer hinter dem abgesenkten Blattbüschel kneifen wir ab.
Das Gras unseres schnell wachsenden Rasens schneiden wir nun regelmäßig einmal wöchentlich. Das geschnittene Gras lassen wir stets einen Tag trocknen bis wir es zum mulchen oder kompostieren verwenden. An kahlen Stellen säen wir Rasen und düngen nach.
Frühlingsblühende Zwiebelgewächse haben nun ihr Laub eingezogen. Trockenes, gelb-braunes Laub zupfen wir ihnen ab, denn diese Zwiebelblumen legen jetzt eine Ruhephase ein. Pflanzungen bei denen die Zwiebeln zu dicht stehen graben wir vorsichtig aus. Die ausgegrabenen Zwiebeln bewahren wir bis zum Herbst an einem trockenen Platz auf und legen die Zwiebeln dann wieder neu mit ausreichendem Platz aus. Auf diese Weise kräftigen sich die kleinen Zwiebeln und bringen im nächsten Jahr dann größere Blüten hervor.
Anfang Juni säen wir noch Sommerblumen mit kurzer Entwicklungszeit aus (Bechermalven, Duftsteinrich, Reseda, Ringelblumen, Jungfern im Grünen, Schleifenblumen, Sommerfuchsien, Wicken u.a.). Außerdem sähen wir auch die Zweijährigen wie Fingerhüte, Königskerzen, Goldlack, Stockrosen, Hornveilchen, Stiefmütterchen u.a. jetzt aus.
Unsere Rosen spritzen wir jetzt auch wieder mit unserer Spritzbrühe um Infektionen vorzubeugen und die Pflanzen zu stärken. Blätter, auf denen wir trotzdem Rost- oder Mehltauflecken entdecken entfernen wir sofort und verbringen diese aus unseren Gärten (Entsorgung über den Hausmüll). Bei den öfterblühenden Rosensorten schneiden wir alle verwelkten Blumen unterhalb der beiden obersten Blätter ab. Unseren historischen Strauchrosen und einmalblühenden Sorten lassen wir die Hagebutten ausreifen um die Hagebutten später in der Küche zu verwenden. Alle Rosen düngen wir jetzt noch einmal kräftig mit Horn-, Blut-, Knochenmehl, Algen, Holzasche und Brennesseljauche.
Verwelkte Blumen und Blätter unserer Sommerblumen und Stauden wie Astern, Dahlien, Margeriten, Phlox, Rittersporn und Sonnenbraut zupfen wir heraus um deren Blütezeit zu verlängern. Außerdem stützen und binden wir alle hochwachsende Pflanzen zusammen damit sie in Form bleiben und ihre Triebe nicht tief am Boden liegen.
Der Kleingarten im Juli
Zum Höhepunkt des Gartenjahres beginnen wir nun reiche Ernte ein zu bringen. Alles was wir jetzt nicht gleich frisch verbrauchen können legen wir als Vorräte an. Kräuter pflücken wir grundsätzlich vormittags sobald der Morgentau abgetrocknet ist, da diese so den höchsten Gehalt an Würz- und Heilkraft besitzen. Kurz vor oder während der Blüte ernten wir u.a. Beifuß, Bohnenkraut, Estragon, Eberraute, Oregano, Majoran, Ysop und Zitronenmelisse.
Die jeweils dicksten Wurzeln ernten wir und dünnen auf diese Weise die Reihen von Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rettich, Roter Bete und Schwarzwurzeln aus. Nach und nach ernten wir Bohnen, Erbsen, Frühlingszwiebeln, Frühkartoffeln, Gurken, frühe Kohlsorten, Melde, Salate, Zucchini, Zuckermais u.a. (siehe Saisonkalender). Etagenzwiebeln / Luftzwiebeln können wir nun auch in der Küche verwenden oder diese zur Vermehrung neu in den Boden stecken.
Diejenigen, die ihre Frühkartoffeln vorgezogen haben, können jetzt schon mit der Ernte beginnen, da diese Mitte des Monats nach 90 Tagen Kulturzeit ihr Knollenwachstum nun abschließen. Die späteren Kartoffelsorten kontrollieren wir auf Kartoffelkäfer und deren Larven. Vorbeugend sprühen wir Farnkrautbrühe und bestäuben das Kraut mit Gesteinsmehl gegen Krautfäule.
Alle Gemüse, die auch noch weiterhin reichlich Früchte hervorbringen, wie Tomaten, Zucchini, Gurken und Paprika versorgen wir mit unseren Flüssigdünger Brennesseljauche.
Da alle Pflanzen nun auch ihren höchsten Wasserbedarf haben ist es wichtig richtig zu bewässern. Durch eine intelligente Bewässerung, die die Speicherkapazität des Bodens vollständig ausnutzt, können wir mehrere aufeinander folgende Tage Trockenheit gut begegnen und den Pflanzen ihre benötigte Flüssigkeit zur Nährstoffaufnahme bieten. Wenn wir den Boden durch regelmäßiges hacken locker halten, Unkraut jäten, mulchen und Mischkulturen anbauen haben wir einen geringen und sparsamen Wasserverbauch. Auch die Beerensträucher und das Obst sind auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen um pralle große Beeren und Früchte ohne Stockung ausbilden zu können. Besonders Jungbäume, die noch keine weit verzweigtes Wurzelwerk ausgebildet haben, sind auf eine zusätzliche Bewässerung angewiesen.
Natürlich bereiten wir mit den erntefrischen Gemüsen sofort unsere Speisen in der Küche zu, so z.B. eine Melde-Tarte. Alles was sich nicht frische verbrauchen lässt blanchieren wir kurz und gefrieren es tief um es später in der Winterzeit auf zu brauchen. Auf diese Weise wird nun auch nach der Ernte manches Beet frei und gibt Platz für neue Aussaaten.
Aussäen können wir Buschbohnen, Gemüsefenchel, Möhren, Radieschen, Schnittsalat, Winterrettich, Spinat, Radicchio u.a. (siehe Saisonkalender).
Beete die wir bis in den Winter ruhen lassen möchten säen wir eine Gründungung ein. Wenn wir Perserklee als Gründungung auf freie Beete säen können wir diesen später schneiden und zum mulchen auch auf anderen Beeten verwenden da er wieder nach wächst.
Die Ernte der frühen Erdbeersorten geht diesen Monat zu Ende. Das Laub von Erdbeersorten, die noch ein zweites mal blühen und Früchte hervorbringen schneiden wir zurück. So treiben neue gesunde Blätter und kräftige neue Blütentriebe aus. Anschließend düngen wir. Ausgewählte Mutterpflanzen legen auf diese Weise auch mehr Energie in die Entwicklung ihrer Ableger. Wenn die Absenker dann ab Ende Juli, nach 4 bis 6 Wochen, selbst Wurzeln gebildet haben kappen wir die Ausläufer von der Mutterpflanze. Eine Woche später pflanzen wir unsere neuen Erdbeersetzlinge dann ab August an ihren neuen Platz.
Da auch unsere Vögel reife Beeren sehr gerne fressen, schützen wir unsere Beerensträucher mit Netzen. Die Netze bringen wir so an, dass auch keine Drosseln am Boden hindurch schlüpfen können. Während der eine neben dem Frischverzehr direkt vom Strauch die Herstellung von Konfitüren bevorzugt, bereitet der andere lieber Himbeeressig, Obstlikör oder einen Stachelbeerkuchen zu. Nach der Ernte schneiden wir die Himbeer-Ruten über dem Boden ab (Ausnahme: zweimal tragende Himbeersorten). Rote Johannisbeeren und Stachelbeeren lichten wir unmittelbar nach dem pflücken aus. Die tragenden Triebe der schwarzen Johannisbeeren schneiden wir mit den Beerentrauben einfach zusammen ab, da nur die neuen, einjährigen Triebe im nächsten Jahr tragen. So wird das ernten auch noch leichter.
Weitere Möglichkeiten der Haltbarmachung ist es Kräuter und Gemüse in Essig und Öl einzulegen oder einzuwecken. Beeren und Obst legen wir auch in alkoholischen Getränken ein. So z.B. unseren Rumtopf, den wir dann traditionell zu Weihnachten genießen. Wir beginnen mit den besten voll reifen Erdbeeren. Anschließend lassen wir die Kirschen folgen. Direkt nach der Ernte lichten wir die Krone aus. Dies ist besonders bei der Schattenmorelle wichtig, da sie nur am einjährigen Holz trägt. Das Kernobst befreien wir von Wasserschossen, die senkrecht auf den größeren Ästen stehen. Am besten ist es diese ganz jungen Triebe einfach ab zu reißen, da so auch die schlafenden Augen entfernt werden und Rißwunden sowieso besser verheilen als Schnitte.
Die zweijährigen Sommerblumen säen wir jetzt aus, so dass diese sich bis zum Herbst noch kräftig entwickeln können. Voraussetzung ist, dass wir die Aussaat immer ausreichend feucht halten. Manche werden bei uns heimisch und säen sich immer wieder selbst aus. Die kleinen Pflanzen müssen wir dann nur rechtzeitig an passende Plätze umpflanzen. Gleiches gilt für manche selbst aussehende Stauden. Jetzt, direkt nach der Blüte, ist auch die günstigste Pflanzzeit für Pfingstrosen und Iris, als auch zur Staudenverjüngung. Da Stauden immer nach Außen wachsen beginnt im 5. Jahr das Zentrum zu verkahlen. Durch einfache Teilung, Neu- und Umpflanzung erhalten wir ihre Wüchsigkeit.
Den ganzen Sommer über entfernen wir verblühtes um die Blütenpracht möglichst lange zu erhalten indem wir die Stauden so immer wieder zu neuen Blütentrieben anregen, weil diese ihre Samenstände nicht ausreifen können. Rittersporn schneiden wir auch ganz zurück, worauf dieser aufs Neue erblüht. Alle Stauden und auch die Rosen werden jetzt von uns noch einmal gedüngt. Alle öfterblühende oder remontierende Rosen schneiden wir die Blüten bis über das erste Laubblatt-Paar unter der welken Blüte zurück. Alle anderen Rosen schneiden wir jetzt nicht zurück und lassen ihre Hagebutten ausreifen. Diese verwenden wir dann entweder in der Küche oder belassen es den Vögeln als vitaminreiche Kost.
Auch den Rasen düngen wir jetzt zum zweiten mal im Jahr vor allem mit Kalium, dass für eine gute Wurzelbildung und Blattfestigkeit so notwendig ist. Bei anhaltenden Trockenperioden verzichten wir auf einen wöchentlichen Schnitt und mähen dann bevorzugt nur an Blatttagen, damit die Grashalme gut nachwachsen und bei Hitze nicht verdörren.
Nun können Hecken auch wieder zurück geschnitten werden, wenn die Jungvögel ihre Vogelnester verlassen haben. Anderenfalls müssen wir mit dem Schnitt noch so lange warten bis deren Behausung unbewohnt ist.
Der Kleingarten im August
Den gesamten Monat über tragen wir reichliche Ernte in die Küche. Fasst täglich können wir Bohnen, Gurken, Mangold, Möhren, Kohl, Knoblauch, Rote Bete, Salate, Zwiebeln oder Zucchini ernten; – mehr als wir verzehren können. Damit bevorraten wir uns für den Winter durch konservieren, trocknen und einfrieren. Zum einlegen verwenden wir nur die zarten jungen Gurken.
Alle kranken Blätter an Gurken, Tomaten und Zucchini entfernen wir umgehend. Bei den Tomaten schneiden wir die Spitzentriebe heraus und brechen die Geiztriebe aus, so dass den Pflanzen alle Kraft zur Bildung ihrer Früchte bleibt.
Alle Gemüse, die jetzt noch reichlich Blattmasse, Knollen oder Früchte bilden, benötigen weitere Düngemittel. Je eine Brennessel- und Beinwell-Jauche sorgen in diesem Monat für die benötigte flüssige Nahrung, dass die Pflanzen unmittelbar in Wachstum umsetzen.
Die Zwiebeln, Scharlotten und der Knoblauch legen ihr braun werdendes Laub auf die Seite und stellen nun ihr Wachstum ein. An einem trockenen Tag ist die passende Erntezeit. Wir ziehen die Knollen aus dem Boden und lassen sie auf dem Beet in der Sonne antrocknen, bevor wir diese zu Zöpfen zusammen flechten und aufhängen oder in Holzkisten luftig und trocken lagern. Die Zehen der größten Knoblauchknollen verwenden wir unmittelbar wieder und stecken diesen z.B. gleich zwischen unsere neu gesetzten Erdbeerpflanzen.
Momentan reifen auch noch viele Kräuter aus. Jetzt ist der beste Erntezeitpunkt für den Schnitt, wenn der aromatische Höhepunkt der Kräuter noch nicht überschritten ist. Wir trocknen Beifuß, Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Pfefferminze, Salbei, Thymian, Zitronenmelisse, Ysop u.a. und bereiten auch gleich Kräuteröle mit ihnen zu. Mit Liebstöckel, Dill, Estragon u.a. stellen wir Kräuteressig her. Die Samenstände von Fenchel, Kümmel und Koriander schneiden wir behutsam ab, bevor die Samen aus den Dolden fallen.
Frühe Apfel- und Birnensorten, Pfirsiche, Pflaumen und Mirabellen können wir zur Zeit direkt vom Baum essen, oder bereiten Desserts und Kuchen damit zu. Mancher stellt auch Brände, Liköre und andere Spirituosen her. Andere kochen das Obst zu Mus ein, trocknen es oder bereiten exzellente Konfitüren zu. Alles was zu viel ist wird eingekocht. Alles Fallobst lesen wir auf und verwerten es. Die Äste von überreich tragenden Obstbäumen stützen wir ab, damit diese nicht unter der Last ihrer Früchte vom Stamm abbrechen. Die Raupenleimringe nehmen wir von den Bäumen ab, entsorgen sie über den Hausmüll, und bringen sofort wieder neue an. So weit wie erforderlich nehmen wir auch gleich nach der Ernte den Sommerschnitt unserer Obstbäume vor.
Auch die süßen schwarzen Brombeeren verarbeiten wir zu Konfitüre, Torten und Süßspeisen. Die Geiztriebe der Brombeeren schneiden wir ebenso wie die fruchttragenden Triebe der Sauerkirschen zurück. Von den Jungtrieben der Himbeeren lassen wir 5-7 stehen. Alles andere schneiden wir bis kurz über den Boden zurück. Die Johannisbeeren und Stachelbeeren lichten wir aus. Unter den Beerensträuchern und auf den Baumscheiben, die nicht mit den Boden bedeckenden Pflanzen bewachsen sind, mulchen wir jetzt. So bleibt auch an heißen Tagen der Boden länger feucht und die Bäume und Sträucher können ihren notwendigen Wasserbedarf besser decken. Falls nötig sorgen wir einmal wöchentlich für eine zusätzliche Bewässerung.
Auf unseren Beeten bringen wir die letzten Aussaaten von Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Pak Choi, Pflücksalat, Teltower Rübchen, Radieschen, Spinat, Winterrettich, so wie die zweijährigen winterharten Kräuter aus.
Jetzt pflanzen wir unsere Setzlinge von Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Knollenfenchel, Winterendivien und Winterlauch. Mit unseren aus eigenen Ablegern hervorgegangenen Erdbeerpflanzen bestellen wir jetzt frühzeitig das neue, sonnig gelegene Beet, nachdem wir den Boden mit Kompost und organischem Langzeitdünger (z.B. Hornspäne) versorgt haben.
Die Beete welche von uns abgeerntet wurden und dieses Jahr nicht mehr bestellt werden sollen, bereiten wir mit einer Gründüngung, die wir nun aussähen, für das kommende Frühjahr vor.
Nun ist es an der Zeit die vorgezogenen zweijährigen Blumen zu verpflanzen. Eine Gabe von Kompost in das Pflanzloch sorgt für einen guten Start. Auch für die Wintergrünen, wie z.B. Buchsbaum und Rhododendron ist jetzt wie für die Waldreben die beste Pflanzzeit, denn Mitte August gepflanzt bleibt den jungen Pflanzen ausreichend Zeit tiefe Wurzeln zu bilden, denen der Frost dann im Winter nicht schadhaft werden kann.
An allen überreich blühenden Stauden und Sommerblumen auf Beeten, Töpfen und Pflanzkästen erntfernen wir regelmäßig alle welken Blumen und Blätter. Ausladende Stauden binden wir hoch damit die herunter prasselnden Gewitterschauer diese nicht auf den Boden nieder drücken.
Die kräftigsten Ringelblumen lassen wir die Samen ausbilden. An einem trockenen Tag schneiden wir dann die Samenstände für die Aussaat im nächsten Jahr ab. Ebenso verfahren wir mit den besten Gemüsepflanzen. Unsere selbst gewonnenen Samen, die mit solcher Auslese über Jahre hinweg selektiert wurden, sind Gekauften überlegen. Denn wir vermehren fortwährend Pflanzen von Samen die an den Standort bei uns optimiert sind. Diese Methode ist nicht nur sehr kostengünstig, sondern garantiert auch gesunde Pflanzen mit gutem Wachstum.
In den beiden ersten Wochen im August schneiden wir Stecklinge zur Vermehrung. Fingerlange, noch weiche Triebe von Engelstrompeten, Fuchsien, Geranien, Oleander, Strauchmargeriten u.a. ziehen wir bis zum nächsten Frühling im Gewächshaus (ersatzweise auf der warmen Fensterbank) heran.
Nun ist es auch wieder an der Zeit unsere immergrünen Hecken auf das erforderliche Maß zurück zu schneiden. Die Pflanzen haben dann noch genügend Zeit wieder schwach auszutreiben und sind den Winter über so dann prächtig in Form.
Im Gewächshaus fühlen sich jetzt nur die ausgesprochen wärmehungrigen Pflanzen, wie Auberginen, Gurken, Melonen, Paprika, Tomaten und Zuckermais wohl, die wir regelmäßig ausreichend gießen und mit Düngegaben versorgen. Entscheidend ist es jetzt auch für ausreichende Luftbewegung und Lüftung zu sorgen, wenn wir die Pflanzen gesund erhalten wollen. Notfalls muss ein entsprechend dimensionierter Luftumwälzer einkalkuliert werden.
Obwohl die Zwiebelpflanzzeit üblicherweise erst den nächsten Monat beginnt ist es jedoch von Vorteil, Herbstkrokusse, Herbstzeitlose, Kaiserkronen, Madonnenlilien und die Steppenlilien als erste schon ab Mitte August in den Boden zu legen. Deshalb bestellen, bzw. kaufen wir unsere Zwiebelblumen jetzt schon um frühzeitig die beste Ware zu erhalten.
Der Kleingarten im September
Auf fast allen unseren Gemüsebeeten gibt es nach wie vor immer was zu ernten. Die letzten Sommersalate, Kohlrabi, Spinat, Radieschen und Rettich ernten wir jetzt neben den ersten Endivien, Gemüsefenchel und Chinakohl. Die Zichorien entnehmen wir jetzt dem Beet und lassen diese im Keller an einem dunklem Ort weiter wachsen. Vor allem werden jetzt aber die Kohlsorten reif.
Weiß-, Spitz und Rotkohl ernten wir wie den Blumenkohl nur dann ganz ab, wenn wir die Beete neu bestellen möchten. In Mischkulturen z.B. können wir den Kohl aber auch so lange weiter wachsen lassen bis die starken Fröste spät im Jahr einsetzen. Für ihre Standfestigkeit häufeln wir diese Kohlpflanzen dann diesen Monat nochmals gründlich an. Beim Brokkoli schneiden wir generell nur die Köpfchen heraus und lassen die Pflanzen stehen. Auf diese Weise erreichen wir, dass die Pflanzen neue Röschen ausbilden und wir eine zweite Ernte noch spät im Jahr haben. Beim Rosenkohl brechen wir die Triebspitzen aus. Auf diese Weise entwickeln sich die Röschen an den Blattachseln kräftig.
So lange es jetzt noch warm ist reifen Gurken, Kürbisse, Paprika, Tomaten und Zucchini weiter aus, wenn wir regelmäßig die Triebspitzen entgeizen, so dass die Pflanzen alle ihre Kraft in die vorhanden Früchte leiten. Braune Blätter entfernen wir sofort. Starke befallene Pflanzen entfernen wir ganz.
Nun beginnt auch die Haupterntezeit für unsere mittelfrühen und späten Kartoffelsorten. An einem warmen, trockenen Tag graben wir die Knollen aus. Kartoffeln, die zum Einlagern dienen, graben wir erst dann aus, wenn das Laub vollständig vertrocknet und ganz abgestorben ist.
Wenn das Laub am Hals der Zwiebeln knickt und zu einem Drittel eingetrocknet ist sind auch diese erntereif. Möhren, Porree, Sellerie und Rote Bete können wir je nach Bedarf in der Küche ernten, da diese Gemüse keinen speziellen Zeitpunkt der Reife haben. Wir entfernen stets die größten Exemplare, dünnen die Reihen auf den Beeten weiter aus und schaffen so den Verbliebenen Platz zum weiterwachsen.
Die abgeernteten Beete besähen wir mit Feldsalat, Spinat oder Winterportulak. Diese Pflanzen, die auch bei weniger als 14 Sonnenstunden am Tag gedeihen, kälte- und frostunempfindlich sind überwintern auf unseren Beeten und sind die ersten Ernten im nächsten zeitigen Frühjahr. Rhabarber pflanzen wir jetzt aus, damit die Stauden schon im nächsten Jahr kräftig austreiben. Knoblauch stecken wir zwischen die Erdbeeren und auch zu den Rosen.
Den Böden auf denen wir die Starkzehrer abgeerntet haben gönnen wir eine Auszeit. Durch die Saat einer Gründüngung an dieser Stelle bereiten wir einen guten Ertrag für die nächste Gartensaison vor.
Die jetzt reifenden Pflaumen müssen zeitig verwertet werden. Was wir nicht verbrauchen wird eingefroren, getrocknet, eingeweckt oder zu Mus verarbeitet. Äpfel und Birnen ernten wir ab, wenn die Früchte sich mit leichter Drehung mühelos vom Stamm trennen lassen. Ist dies nicht der Fall, warten wir mit der Ernte, denn je länger die Früchte am Baum ausreifen, um so aromatischer werden sie. Auch die Pfirsiche ernten wir so und schneiden den Baum so weit als nötig auch gleich mit aus. Wenn die neuen Triebspitzen der Sauerkirschen zu lang austreiben kürzen wir diese ein.
Generell achten wir bei der Obsternte immer darauf, dass kein Fruchtholz abgebrochen oder verletzt wird. Deshalb gebrauchen wir beim Ernten so weit als möglich immer beide Hände. Der Obstpflücker kommt nur an Stellen zum Einsatz, die für unsere Hände unerreichbar sind und auch nur bei Früchten die durch Berührung leicht in das Säckchen hineinfallen. Alle die so sorgsam und behutsam mit ihren Obstbäumen umgehen werden auch im Folgejahr keine verminderte Ernte haben.
Mehrjährige staudenbildende Kräuter wie z.B. Estragon, Minze, Schnittlauch oder Zitronenmelisse teilen wir alle 2 Jahre um den Wurzelstock auf diese Weise zu verjüngen. Wir stechen das Kraut tiefgründig aus, reduzieren den Wurzelballen auf 1/3 der Größe und pflanzen neu.
Alle abgestorbenen Blätter der Sumpf- und Teichpflanzen entfernen wir. Gleichzeitig lichten wir zu dicht wuchernden Wasserpflanzenbestände aus. Abschließend decken wir die Teichfläche mit einem Laubschutznetz vor dem großen Laubfall ab. So können wir das Laub leicht absammeln und müssen es nicht mühsam herausfischen um es am Herabsinken auf den Teichboden zu hindern.
Im Gewächshaus achten wir weiterhin auf gute Lüftung und lassen deshalb den Luftumwälzer so lang als nötig in Betrieb. Die Umwälzung der Luft ist auch bei kühleren Temperaturen nötig, wenn wir einen möglichen Schimmelpilzbefall vorbeugen wollen. Nach und nach passen wir die wöchentlichen Wassergaben dem reduzierten Bedarf der Pflanzen im Gewächshaus an, indem wir nur so viel gießen, dass zeitweise der Boden auch mal oberflächig abtrocknet.
Der Kleingarten im Oktober
Diesen Monat ernten wir Brokkoli, Chinakohl, Endivien, Möhren, Kohlrabi, Knollenfenchel, Möhren, Pflücksalat, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Rotkohl, Schwarzwurzeln, Sellerie, Weißkohl, Wirsing und Zuckerhut so weit die Erträge reichen. Wir ernten die Beete mit den letzten Gurken, Tomaten, Kürbissen und Zucchini ab und an einem trockenen Tag lesen wir die letzten späten Kartoffelsorten aus dem Boden. Grüne Tomaten lassen wir mit den Stengeln im kühlen Vorratsraum nachreifen.
Alle Beete auf denen noch winterharte Gemüse reifen, wie z.B. Feldsalat, Grünkohl, Rosenkohl und Schwarzwurzeln werden noch einmal durchgehackt, gejätet und gemulcht. Wenn sich die ersten Nachtfröste ankündigen decken wir unsere Beete mit Vlies ab um Gemüse und Herbstsalate die Lebensdauer zu verlängern um noch lange Frisches aus unserem Kleingarten zu genießen. Die Beete mit Möhren, Pastinaken, Rettich, Roter Bete und Schwarzwurzel häufeln wir außerdem gut an und bedecken den Boden zwischen den Reihen dick mit Mulch bevor wir diese dann ebenfalls mit Vlies abdecken.
Wenn Erträge ganz oder teilweise bei bestimmten Gemüsearten ausgeblieben sind, ist jetzt der geeignete Zeitpunkt eine Bodenanalyse vorzunehmen. Eine Probenanalyse jetzt im Herbst gibt uns die Hinweise die wir brauchen um im nächsten Jahr dann gezielt düngen und kälken zu können um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und den Ertrag erfolgreich zu steigern.
Die meisten Apfel- und Birnensorte, die jetzt reifen pflücken wir vorsichtig Frucht für Frucht mit beiden Händen und lagern die Unversehrten gleich ein. Fallobst und schadhafte Früchte verarbeiten wir zu Kompott, Gelee oder zu Dicksaft. In den letzten Wochen diesen Monats sind dann auch die Quitten und Nüsse ausgereift. Nach der Ernte versorgen wir die Baumscheibe mit Kompost und Hornspänen und decken sie mit ihrem Laub als Mulch ab, denn das Laub dient vielen Tieren als winterlicher Nahrungsvorrat und/oder Schutz, die von dort aus dann im Frühjahr auf ihre Nahrungssuche gehen. Alle Stauden und Bodendecker, die dem Wald entstammen, lieben diesen Winterschutz der trockenen Blätter ebenso wie empfindliche Stauden und Gehölze.
An warmen Oktoberabende fliegen die Kleinen Frostspanner (Schmetterlingsart) in die Kronen unserer Obstbäume. Die Flugunfähigen Weibchen klettern die Stämme empor und werden von uns durch fest am Stamm angebrachte Fanggürtel davon abgehalten ihre Eier in der Baumkrone abzulegen, so dass die im Frühjahr schlüpfenden Larven keine immensen Fraßschäden verursachen können.
Wenn ein Obstbaum nicht mehr trägt ist nun im Herbst der geeignete Zeitraum den Baum zu fällen und an dessen Stelle einen Neuen zu pflanzen. Zum Ausgraben der Stubbe (Baumwurzel) sollte eine angemessene Zeit und Kraftaufwand einkalkuliert werden. Die Erde der oberen Erdschicht sammeln wir beim Aushub auf einen gesonderten Hügel, damit wir diese wieder an die gleiche Stelle verbringen können. Den Aushub der tieferen Erde vermischen wir auf einem anderem Haufen mit reichlich reifem Kompost. Zur Verbesserung der Drainage geben wir auf den Grund der ausgehobenen Grube eine Schicht Flußkiesel.
Wichtig ist bei der Wahl des neuen Obstbaums von Kern- zu Steinobst, bzw. von Stein- zu Kernobst zu wechseln. Dort wo z.B. Pflaume, Kirsche Aprikose oder Pfirsich stand kann nun Apfel, Birne oder Quitte gepflanzt werden – oder umgekehrt.
Bevor wir den Jungbaum pflanzen setzten wir diesen mit dem Wurzelballen in einen Kübel mit Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Den neuen Baum pflanzen wir ebenso tief wie dieser in der Baumschule gezogen wurde, so dass die Veredlungsstelle wieder ca. 15 cm über dem Boden zu stehen kommt. Deshalb geben wir nun so viel Kompost-Erde-Gemisch in die Grube, dass der Jungbaum in richtiger Höhe mit seinem Wurzelballen gestellt werden kann. Dann schlagen wir einen Pfosten in den Boden um den Stamm mit einer 8-er-Schlaufe daran fest binden zu können. Bevor wir abschließend mit der Erde aus der obersten Erdschicht die Pflanzgrube verfüllen zerschneiden wir das Ballennetz. Zuletzt schaufeln wir eine Gießmulde um das Pflanzloch auf und schlemmen mehrmals mit viel Wasser die Erde ein. Dann geben wir dem Jungbaum den Erziehungsschnitt und kürzen die Zweige um ein Drittel bis auf die Augen zurück.
Diesen Monat ist die beste Gelegenheit Staudenbeete mit Astern, Astilbe, Chrysanthemen, Eisenhut Fetthenne, Funkie, Gelenkblume, Mädchenauge, Maiglöckchen, Phlox, Prachtscharte, Schafgarbe, Silberkerze, Sonnenhut, Skabiose Rittersporn und/oder Tränendes Herz anzulegen, bzw. umzugestalten. Jetzt hat man noch genau das Bild vom Ausmaß und Blütezeit der einzelnen Stauden vor Augen bevor sich diese über den Winter in den Boden zurückziehen. Fotos die wir das Jahr über vom blühenden Staudenbeet gemacht haben können uns nun auch eine gute Gestaltungshilfe sein.
Kräftig wachsende Pflanzen schaffen wir durch umsetzen mehr Platz und Schwachwüchsigen sichern wir ihren benötigten Raum. Unser Oberstes Ziel ist es immer ein harmonische Gesamtbild in Form und Blütenpracht zu erhalten. Das Beet lockern wir tiefgründig auf und arbeiten gleichzeitig reifen Kompost unter. Wir achten darauf die Pflanzen ebenso tief zu pflanzen wie diese gestanden haben, bzw. in Töpfe vorgezogen wurden, denn zu tief gepflanzte Stauden wachsen schlechter an und treiben auch nicht bereitwillig aus. Nach der Pflanzung schlemmen wir die Pflanzgruben mit reichlicher Wassergabe ein. Offenen Stellen die erst im Frühjahr neu bepflanzt werden sollen markieren wir uns mit Steinen oder Holzpflöcken.
Wenn die Blätter und Blüten der Dahlien vergangen sind graben wir die Knollen aus und schneiden deren Stengel ab. An einem Kühlen, dunklen Ort schlagen wir die Dahlienknollen in feuchten Sand ein. Die Knollen von Begonien, Fresien, Gladiolen und Pfauenlilien holen wir ebenfalls aus dem Boden und lassen diese aber an einem trockenen Ort luftig überwintern.
Die beste Zeit um Rosen zu pflanzen haben wir jetzt auch. Plätze die für Rosen optimal sind liegen luftig und bieten ausreichend Luftzirkulation ohne kalten Winden aus Nord und West den Durchzug zu ermöglichen. So geschützt überdauern die Rosen den Frost im Winter und die Trockenheit im Sommer gut. Ist dieser Platz gegeben wählen wir eine Rosensorte nach den weiteren Standortbedingungen aus und sorgen dafür möglichst ungekürzte Wurzelnackte Ware zu erhalten.
Das Pflanzloch heben wir möglichst tief (ca. 60 cm) aus, so dass die Pfahlwurzeler sich möglichst schnell und leicht verwurzeln können. Zum Schutz vor Nagern geben wir eine feinmaschigen Pflanzkorb ins Pflanzloch. Ungekürzte nackte Wurzelware kürzen wir um Zwei Drittel ein um den Neuaustrieb anzuregen. Damit die Veredlungsstelle der Rose ca. 5 cm unter der Erdoberfläche zu liegen kommt legen wir quer über das Pflanzloch einen Stock und binden die Rosenwurzel entsprechend daran fest. Dann verfüllen wir das Pflanzloch mit feinkrümeliger humoser Erde dicht um die Wurzeln. Danach schlemmen wir das Pflanzloch mit viel Wasser gründlich ein und warten bis der Boden sich nach ein paar Stunden gesetzt hat. Letzt endlich binden wir die Wurzel los, entfernen den Stock und verfüllen die Kuhle mit einem ca. 15 cm hohen Erdkegel. Wenn sich dieser nach ca. einer Woche ebenfalls abgesenkt hat wässern wir das Pflanzloch nochmals und decken die Rosentriebe mit Strohmulch und Jutesack oder Vlies zum Schutz vor Winterfrösten ein.
Diesen Monat ist auch die beste Zeit sich um die Nester und Nistkästen der Vögel zu kümmern, denn bereits im Winter suchen die bei uns überwinternden Vogelarten Schutz vor Frost und Kälte. So lernen die Vögel schon frühzeitig ihre möglichen Brutstätten kennen und bilden ihre Reviere. Bei genügend Abstand zwischen den Obstbäumen kann ein Vogelpaar jeweils einen Halbstamm-Obstbaum dann schon bald im nächsten Frühjahr mit ihrem Nachwuchs bevölkern. Wir wählen bevorzugt Nistkästen für die Vogelarten aus, die wir meistens das Jahr über in unserem Kleingarten beobachten haben.
Das Flugloch des Nistkasten bestimmt von welcher Vogelart die Behausung angenommen wird. 32 mm Durchmesser für Kleiber und Kohlmeise, kleinere Vögel 27 mm und Stare 42 mm. Starenkästen hängen wir idealerweise in 4 bis 10 Meter Höhe, Maisenkästen in 2 – 4 Meter und halboffene Höhlen an höchster Stelle an unserer Laube unterm Dachvorsprung an einer Südwand auf. Neben Fliegenschnäppern und Rotschwänzchen werden die halboffenen Höhlen auch von Bachstelze, Rotkehlchen und Zaunkönig bebrütet.
Beim Anbringen der Nisthilfen achten wir stets darauf, dass das Flugloch der aufgehenden Sonne (Ost-Südost) zugeneigt ist. Niemals dürfen die Kästen rückwärts geneigt sein. Ideal ist es die Kästen leicht nach vorn geneigt zu hängen und darauf zu achten, dass es für Katzen unerreichbar ist! Alte Behausungen räumen wir aus und reinigen diese. Alte Vogelnester in Büschen und Bäumen entfernen wir vollständig, da diese von den Vögeln nicht mehr bebrütet werden und unter Umständen bloß noch Unterschlupf für Schädlinge ist.
Spätestens jetzt bringen wir das Laubschutznetz über der Teichfläche an um nicht regelmäßig hinein gewehtes Laub abfischen zu müssen. Pumpe und Filter reinigen wir jetzt noch einmal unter fließendem kalten Wasser. Die Teichpumpe kann den Winter weiterlaufen, wenn diese nicht tiefer als 20 – 30 cm unter der Wasseroberfläche angebracht ist und der Bodengrund noch mindestens 50 cm tiefer liegt. So ist gewährleistet dass die untere Wasserschicht im Winter durch Umwälzung nicht unter + 4° C fällt und so den Tieren im Teich das überleben gesichert ist.
Bei flachen Teichen, von weniger als 80 cm Tiefe entfernen wir den Winter über die Pumpe und den Filter. Wer solche Teiche mit Fischen besetzt hat fängt alle Fische mit Netzen heraus und überwintert diese in einem ausreichend großen Kaltwasser-Aquarium im Haus um die Fische vor dem sicheren Tod durch erfrieren zu bewahren!
Im Gewächshaus säen wir jetzt Löffelkraut, Salatrauke oder Winterportulak aus. Ende des Monats bringen wir alle frostempfindlichen Gewächse in ihr frostfreies Winterquartier. Zum Schutz vor Bodenkälte stellen wir die Töpfe auf Styroporplatten.
Nun ist für uns generell auch ein guter Zeitpunkt ein Gewächshaus oder Treibhaus zu errichten. Bei der Anschaffung bevorzugen wir dicke gut isolierende Doppelstegplatten, welche die Wärme erheblich länger speichert als dies Glas kann. Den Boden und die Seitenpflanken bis in 60 cm Tiefe mit Styropor isoliert, lässt uns das Gewächshaus im Winter leicht frostfrei halten. Die Sonne schafft dann tagsüber im Winter für die nötige Wärme, die so dann auch über Nacht noch ausreichend lange gespeichert bleibt.
Der Kleingarten im November
Grün- und Rosenkohl lassen wir so lange auf den Beeten bis diese Frost abbekommen haben, denn nur dann schmecken sie richtig gut. Vollständig bewachsen sind jetzt nur die Beete mit Gründüngung, sowie das Feldsalat-, Winterportulak- und Winterspinat-Beet. Wir ernten stets die großen Blätter, bzw. Pflänzchen und schaffen so ständig Raum für die Nachwachsenden. Ein Großteil unserer Gemüsebeete ist nun abgeerntet.
Unsere ersten Gartenfreunde, die unsere Böden fruchtbar machten, mussten früher den Boden grobschollig umgraben, damit der Frost tief eindringen konnte und den verklumpten Boden aufbricht. Wer heute z.B. ein Gemüsebeet an einer Stelle anlegt, an der seit Gründung unser Kleingartenanlage z.B. bloß Rasen stand muss auch heute noch so verfahren, bis über die Jahre schwerer lehmiger Boden durch die regelmäßige Versorgung mit Kompost sich zur fruchtbaren Erde mit vielfältigen Mikroorganismen gewandelt hat. Fruchtbare Böden graben wir nicht mehr um, da durch die Umschichtung der Erde beim Umgraben die einzelnen Mikroorganismen ihren angestammten Bodenschichten verlieren würden, absterben und letztendlich der Boden so wieder an Fruchtbarkeit verliert.
Fruchtbare Böden brechen wir mit der Grabgabel, Kreil oder Grubber in kurzen Abständen tief auf. So lockern und lüften wir den Boden. Abschließend mulchen wir den Boden mit einer dicken Schicht um den Mokroorganismen neue Nahrung zuzuführen. Ideales Mulchmaterial ist gehacktes Kartoffel-, Bohnen-, oder Tomatenstroh, weil es viele Nährstoffe enthält. Wer mag kann dem Mulch auch unreifen Kompost hinzugeben. Auf diese Weise bleibt das Bodenleben auch den Winter über intakt. Dies zeigt sich dann im Frühjahr daran, dass ein Teil der Mulchschicht verrottet ist und sich schon teilweise in Humus gewandelt hat.
Gemüsebeete, auf denen Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken, Schwarzwurzeln oder Rettich schlecht gewachsen sind, verbessern wir tiefgründig, wenn dieser zu fest und bindig sind. Sand und Kompost arbeiten wir gut einen Spatenstich tief unter, bevor wir dann auch dieses Beet gut mit Mulch abdecken um im Frühjahr dann eine schöne lockere Saaterde zu haben.
Wenn sich die Kiwi-Früchte und Feigen jetzt weich anfühlen und leicht pflücken lassen ist deren Erntezeitpunkt erreicht. Nach den ersten Frösten sind auch die Mispeln reif und genussfähig, auch wenn sie dann schrumpelig erscheinen; das Fruchtfleisch ist aromatisch süß.
Viele Schädlinge überwintern unter der losen Borke unserer Obstbäume. Mit einer Drahtbürste entfernen wir alle lockeren Borkenteile und streichen den Baumstamm anschließend mit Weiß-Anstrich um Frostrissen, Pilzkrankheiten und Schädlingen vorzubeugen.
Unseren frostempfindlichen Pflanzen, wie z.B. mediterrane Kräuter benötigen einen Winterschutz. Lorbeer, Rosmarin, Zitronen-, Orangen- oder Olivenbaum in Kübeln gepflanzt verbringen wir in ihr helles, frostfreies Winterquartier: Gewächshaus.
Wenn wir Frostempfindliches in den Gartenboden gepflanzt haben bringen wir einen Frostschutz aus Vlies an. Zunächst mulchen wir den Boden mit einer dicken Schicht im Wurzelbereich und geben einen Vlieskragen, der wie eine Wurst, nur mit Blättern gefüllt wurde Kreisrund auf den Boden um die Pflanze. Abschließend wickeln wir das Kraut vollständig mit Vlies ein, Stecken die Bahnen mit Nadeln aneinander und legen ein Kunststoffnetz (z.N. Vogelschutznetz) stramm und festanliegend darüber damit Winterstürme den Schutz nicht verwehen können. Große Pflanzen verschnüren wir abschließend noch mit Wäscheleine wie ein Paket. Alternativ für Vlies lässt sich auch Jute, ideal in passender Sackform, verwenden.
Kübelpflanzen die draußen vor Frost geschützt werden sollen verpacken wir auf die gleiche zuvor beschriebene Weise ein, nachdem wir den Kübel zweilagig mit Noppenfolie ummantelt haben und auf eine Styroporplatte gestellt haben.
Ein Winterschutz ist auch ganz besonders für unsere empfindlichen Rosen wichtig, da bei uns selten Schnee liegt und der Barfrost so erhebliche Schäden und Ausfälle verursachen kann. Ohne Schutz treiben die Triebe im Wechsel mit der oft intensiven Sonneneinstrahlung im Frühjahr zu früh aus und werden dann von den späten Barfrösten dahin gerafft. Deshalb häufeln wir unsere empfindlichen Rosen mit einem 15 cm hohen Erdhügel an. Aus den darin liegenden Trieben kann die Rose dann wieder neu austreiben, falls einmal alle oberirdischen Teile erfroren sind. Wer dieses Zurückfrieren verhindern möchte stülpt einen mit Blättern gefüllten Jutesack über alle oberirdischen Triebe und entfernt diesen erst nach den Eisheiligen wieder. Neben der Wärme isolierenden Wirkung verhindert dieser Sonnenschutz auch, dass der Austrieb nicht zu zeitig beginnen kann.
Ab Mitte diesen Monats sind keine Zuwächse mehr bei unserem Rasen zu erwarten. Bis dahin mähen wir den Rasen für dieses Jahr nun zum letzten mal und befreien ihn auch gleich vom letzten Herbstlaub. Der Rasenmäher wird anschließend gründlich gereinigt, geölt und die Messer bei Bedarf nachgeschärft. Die Messer von Motormähern geben wir zum Schärfen in die Fachwerkstatt. Bei den Benzinrasenmähern wechseln wir zudem die Luftfilter, erneuern die Zündkerzen, lassen den Treibstoff ab und wechseln das Öl.
Ein Teich, in dem ganzjährig Fische leben, lassen wir nicht zufrieren um die Sauerstoffversorgung und den Gasaustritt zu gewährleisten. Ideal ist für diese Zwecke ein Eisfreihalter, den wir uns rechtzeitig vor Beginn der Frostperioden bereit legen.
Jetzt wenn jeder Sonnenstrahl im Gewächshaus wieder kostbar wird, reinigen wir die Scheiben, bzw. Doppelstegplatten mit Wasser, Spülmittel und einem Schwamm mit Gummilippe (Autozubehör). Bei hartnäckigen Verschmutzungen behelfen wir uns mit einem Hochdruckreiniger.
Der Kleingarten im Dezember
Grünkohl und Rosenkohl sind erst schmackhaft, wenn sie Frost abbekommen haben. Je mehr Fröste, um so besser. Deshalb beginnen wir zunächst die größten Blätter und Röschen von unten beginnend zu ernten und pflücken stets nur so viel wie wir in der Küche benötigen. Den Chinakohl schützen wir vor stärkeren Frösten mit Vlies. Ideal ist ein sogenannter Vliestunnel, da es besser ist wenn das Vlies nicht auf den Köpfen aufliegt. Wir ernten je nach Bedarf.
Jetzt können wir auch noch die letzten Endivien, Sellerie und Zuckerhut ernten. Weiterhin versorgen wir uns laufend mit Feldsalat, Mangold, Rauke, Spinat, und Kräutern.
Mitte dieses Monats ist die beste Zeit um die Ruten der Herbsthimbeeren kurz über den Boden abzuschneiden. So erreichen wir es, dass die Herbsthimbeeren im folgenden Jahr im März neu austreiben und dann von Ende Juli bis zum Frostbeginn Früchte tragen.
Unsere Lager kontrollieren wir nun regelmäßig. Faule oder schimmelige Exemplare entfernen wir sofort und vollständig damit unsere weiteren Vorräte nicht infiziert werden. Äpfel und Kartoffeln müssen stets im separaten Raum gelagert werden, da sich beide gegenseitig in ihrer Haltbarkeit negativ beeinträchtigen. An frostfreien, milden Tagen belüften wir unsere Lager und verwerten stets einen Teil in der Küche. Wenn Kartoffeln zu keimen beginnen schichten wir die Horde um und entfernen zugleich alle Keime.
Zur dieser besinnlichen Weihnachtszeit kann man gut das vergangene Gartenjahr Revue passieren lassen. Nicht alles wird gelungen sein. Jetzt bleiben uns aber genügend Mußestunden um das eine oder andere in entsprechenden Gartenschriften nachzulesen um dazu zu lernen um durch diese Erfahrung unser Wissen zu bereichern. Diese Kenntnisse geben wir auch gerne an andere Gartenfreunde weiter.
Ein Pflanzenanbau der uns ganz besonders gut gelungen ist wird uns auch reichlich Saatgut eingebracht haben. Wichtig ist es dann dieses Saatgut so zu lagern, dass die Keimfähigkeit nicht verloren geht. Das Saatgut muß vor allem kühl und trocken aufbewahrt werden. In unserer Wohnung ist die benötigte Kühle und Lufttrockenheit nicht erreichbar. Deshalb sammeln wir unsere Samen in Tütchen und bewahren diese in einem Weckglas mit Gummiverschluß den Winter über in unserer Gartenlaube auf. Für die erforderliche Trockenheit im Glas sorgen die „KC-Trockenperlen Orange“, die im Gegensatz zum „Blaugel-Entfeuchter“ (Silicagel) gesundheitlich unbedenklich sind, und die wir mit in das Weckglas geben. Wenn das Orange farblos wird zeigt dies die Feuchtigkeitsaufnahme an. Dann brauchen wir die Trockenperlen nur so lange im Backofen bei 130 °C zu erwärmen bis es wieder orange und dadurch erneut voll funktionstüchtig ist. Die meisten Samen bleiben so gelagert mindestens 2 Jahre keimfähig.
Nun haben wir auch ausreichend Zeit Neues für das nächste Gartenjahr zu planen um in Katalogen / Internet Ausschau nach Pflanzen und Sämereien zu halten. Die Planung für die Fruchtfolge / Mischkultur auf unseren Beeten erleichtern wir uns wenn wir zunächst die stark zehrenden Gemüse wie Gurken, Kürbis, Tomaten, Kohl oder Zucchini berücksichtigen, da diese einen längeren Zeitraum auf den Beeten verweilen. Ideal sind für diese Starkzehrer Plätze nach einer Gründüngung durch Lupinen oder Klee, nach Bohnen und Erbsen. Als Folgefrucht nach den Starkzehrern bieten sich alle Wurzelgemüse als Mittelzehrer sehr gut an. Die geeigneten Nachbarschaften können wir dann leicht nach unserer Mischkulturen-Tabelle finden und die Beete so vervollständigen. Sämereien die uns fehlen kaufen, bzw. bestellen wir uns jetzt schon rechtzeitig oder tauschen unsere Sämereien mit anderen Gartenfreunden oder via Samentauschbörse aus.
Um an Weihnachten blühende Zweige im Zimmer zu haben schneiden wir an Barbara (4. Dezember) Zweige bevorzugt von Forsythie, Quitte oder Winterjasmin und stellen diese in eine mit Regenwasser gefüllt Vase. Wer im September / Oktober Blumenzwiebeln zum Treiben in Töpfen oder Schalen gepflanzt hat, kann diese jetzt ins Haus holen, wenn sich unter den „Nasen“ die Blütenknospen gebildet haben.
Alle Pflanzen die wir ins Winterquartier verbracht haben überprüfen wir auf eventuelle Krankheiten und leiten bei Befall unmittelbar geeignete Gegenmaßnahmen ein. Gegen die weiße Fliegen bringen wir vorsorglich Gelbtafeln aus. Alle abgefallenen Blätter sammeln wir ab, damit sich unter ihnen keine Schädlinge einfinden können. Durch ausdauernde Lüftung bei mildem Wetter kräftigen wir die Pflanzen. Außerdem kontrollieren wir ob sie gegossen werden müssen. Die Wassergaben sind dabei aber ausgesprochen Maßvoll zu bemessen und dienen lediglich dazu, dass die Wurzeln nicht austrocknen.
Hagebutten, die Beeren von Holunder, Brombeeren, Weiß-, Rot-, Feuer- und Sanddorn, Ligusten, Schneeball und Schlehen sehen nicht bloß schön aus wenn sie mit Raureif oder Schnee bedeckt werden, sondern sind auch Nahrung für unsere Vögel. Da unsere Begleitgrünflächen deshalb ideale Vogelgebiete sind, die Schutz und Nahrung bieten, müssen wir unsere Vögel nur während einer langanhaltenden Frostperiode maßvoll zufüttern. Unsere Vögel benötigen während der Fröste vor allem Fett um ihre nötige Körperwärme erzeugen zu können. Ausgelassenes salzloses Fett in einer flachen Schale zum Trinken, abgekochte ungesalzene Speckschwarten, in Kokosschalen gegossenes Palmfett, als auch die käuflichen Maisenringe sind hierzu ideal. Wichtig ist es aber darauf zu achten, dass dieses Futter unerreichbar für andere Tiere in unseren Obstbäumen hängt.
Bei Frösten lassen wir den Rasen möglichst in Ruhe und betreten ihn nicht, denn bei Frost gefriert das Wasser in den Grashalmen, die dann unter der Körperlast brechen. An diesen Bruchstellen könnten sich sonst nach dem Auftauen Faulstellen bilden.